$TMV.DE (TeamViewer AG) Mit einem Tagesverlust von fast 7% trug die TeamViewer am Freitag die rote Laterne im MDAX. Die leichte Erholungstendenz der letzten Tage ist damit bereits wieder Geschichte, denn die Aktie des Software-Unternehmens beendete die Handelswoche auf einem neuen Jahres- und zugleich 12-Monatstief. Was belastete die TeamViewer-Aktie zum Wochenschluss so stark?
Opfer eines Cyberangriffs
Es war eine Meldung, die Anleger ganz und gar nicht gerne hören. TeamViewer informierte die Öffentlichkeit darüber, dass das Unternehmen zur Wochenmitte Opfer eines Cyberangriffs wurde.
Am Mittwoch entdeckte das Sicherheitsteam von TeamViewer eine Auffälligkeit in der internen IT-Umgebung des Unternehmens. Daraufhin wurde sofort das Abwehrteam aktiviert und gemeinsam mit externen IT-Sicherheitsexperten notwendige Schutzmaßnahmen eingeleitet.
TeamViewer beeilte sich zu betonen, dass die interne IT-Umgebung des Unternehmens komplett unabhängig von der Produktumgebung bei den Kunden sei. Derzeit gebe es keine Anzeichen dafür, dass Produktumgebungen oder Kundendaten betroffen seien, ließ das Unternehmen ausrichten.
Als einer der führenden Anbieter von Fernwartungssoftware ist TeamViewer zweifellos ein attraktives Ziel für Hacker. Diese könnten versuchen, sich über Angriffe Zugriff zu Bildschirmen oder sensiblen Informationen von Kunden zu verschaffen.
Ein neues 12-Monatstief
Das Chartbild der TeamViewer-Aktie hat sich durch den Kurssturz am Freitag weiter verdüstert. Seit August 2023 befindet sich der MDAX-Titel in einem Abwärtstrend, der zum Wochenschluss mit einem neuen 12-Monatstief endete.
In den kommenden Tagen könnte die TeamViewer-Aktie unter die psychologisch wichtige Marke von 10 € fallen. Dann wäre es bis zum 3-Jahrestief bei rund 7,80 € kein allzu weiter Weg mehr.
Kurzfristig abwarten
Ein Cyberangriff ist immer eine sehr kritische Angelegenheit für ein Unternehmen. Das gilt in ganz besonderem Maße für ein Unternehmen wie TeamViewer, dass Hackern Zugriff auf sensible Kundendaten verschaffen kann.
Die Beispiele von Evotec und Varta in den letzten Monaten zeigen, dass ein Hackerangriff den Aktienkurs massiv beeinträchtigen kann. Ich kann mir deshalb gut vorstellen, dass die Sache mit dem Kursverlust vom Freitag noch nicht ganz ausgestanden ist. Möglicherweise muss TeamViewer in den kommenden Tagen und Wochen noch einmal schlechtere Nachrichten verkünden.
Er rät Anlegern deshalb, kurzfristig die Finger von der TeamViewer-Aktie zu lassen. Die Gefahr, sich daran in den nächsten Tagen die Finger zu verbrennen, ist zu groß.
Langfristig zuschlagen
Langfristig gesehen fällt SEIN Urteil über die TeamViewer-Aktie allerdings anders aus. Dass die Aktie des Software-Unternehmens in den letzten drei Jahren fast 70% an Wert eingebüßt hat, halte ich für übertrieben.
Ein Blick auf die Fakten zeigt mir ein ganz anderes Bild. TeamViewer war in den vergangenen drei Jahren ein kontinuierlich wachsendes Unternehmen. Auch im laufenden Geschäftsjahr geht das Management von einer weiteren Umsatzsteigerung aus.
Beim operativen Ergebnis schaffte das Unternehmen zwar nicht die gleiche Wachstumskontinuität wie beim Umsatz. Aber mit einer operativen Gewinnmarge von 27% im Jahr 2023 steht TeamViewer für ein Software-Unternehmen nicht schlecht da.
Auch die meisten Analysten sehen ein Upside für die TeamViewer-Aktie. Die Bandbreite der Kursziele ist sehr groß und reicht von 13,50 € von JPMorgan bis zu 21 € von Metzler und RBC.
SEINE Empfehlung an Anleger: Noch ein wenig abwarten, was es in Sachen Cyberangriff an Neuigkeiten gibt und dann bei einem möglicherweise nochmals niedrigeren Kurs in die TeamViewer-Aktie einsteigen.
Mit Material von Peter Wolf-Karnitschnig
PS. Meine persönliche Meinung, ich bin bei der schwarzen 0 hier weg.... Show More Translate