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Geheimtipp für den Infrastruktur-Boom? Rambo-Zambo – es lebe das Sondervermögen. Über 500 Milliarden Euro zusätzlich könnten sich allein aus der deutschen Staatsschatulle in den kommenden Jahren über die Infrastrukturbranche ergießen. In Europa gibt es ein dividendenstarkes Unternehmen, das seit Jahrzehnten führend in diesem Bereich: Vinci. Mit einem Umsatz von über 60 Milliarden Euro im Jahr 2024 ist es ein Gigant, der nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch seine Vielseitigkeit beeindruckt. Dennoch findet sich der Titel selten auf dem Anleger-Radar. Das wollen wir heute ändern! Geschäftsmodell und Diversifikation Die Vinci SA ist ein französischer Mischkonzern mit dem Schwerpunkt auf Infrastrukturprojekten. Das Unternehmen besteht aus drei Hauptbereichen: Konzessionen, Energie und Konstruktion. Die Konzessionen umfassen Mautstraßen und Lizenzeinnahmen, während der Energiebereich sich auf den Aufbau und Betrieb von Stromnetzen und Solarparks konzentriert. Der Konstruktionsbereich deckt klassische Straßen- und Gleisbauarbeiten ab, sowie Spezialgebäude wie Krankenhäuser. Diese Diversifikation bietet Vinci einen hohen Grad Stabilität. Finanzielle Kennzahlen und Bewertung Vinci hat im Jahr 2024 einen Rekordumsatz erzielt, wobei der größte Anteil auf den Konstruktionsbereich entfällt. Der operative Ertrag stieg um über 10 Prozent, der freie Cashflow lag bei respektablen 6,8 Milliarden Euro. Die Bilanzsumme beträgt knapp 130 Milliarden Euro, wobei das Eigenkapital bei 34 Milliarden Euro liegt. Die Schuldenlast ist erheblich, jedoch sind die meisten Schulden langfristig und im konjunkturrobusten Konzessionsbereich gebunden. Nach den klassischen Bewertungskennzahlen wie dem Kurs-Gewinn- und das Kurs-Umsatz-Verhältnis liegt Vinci im Vergleich zu anderen Unternehmen im gesunden Mittelfeld. Dividendenpolitik und Steuern Vinci hat eine solide Dividendenpolitik, Ausschüttungen wurden auch in schwierigen Jahren nur leicht reduziert. Die Dividende für 2024 beträgt 4,75 Euro pro Aktie, die halbjährlich ausgezahlt wird. Allerdings fallen für deutsche Anleger 25 Prozent französische Quellensteuer an. Es gibt jedoch die Möglichkeit, den Satz auf 12,8 Prozent abzusenken, sofern eine sogenannte Vorabreduzierung beantragt wird. Dies erfordert jedoch einen speziellen Service der depotführenden Bank, der nicht von jedem Institut angeboten wird. Andernfalls bleibt Investoren die Möglichkeit, sich die zuviel gezahlte Quellensteuer direkt vom französischen Fiskus erstatten zu lassen. Zukunftsaussichten und Investitionsentscheidung Die Perspektiven für Vinci sind eng mit den Infrastrukturinvestitionen in Europa verbunden. Sollte es zu einem verstärkten Engagement in diesem Bereich kommen, könnte Vinci von den zusätzlichen Aufträgen profitieren. Allerdings ist das Unternehmen nicht unabhängig von konjunkturellen Schwankungen, insbesondere im Bauwesen. Für Anleger, die bereit sind, die steuerlichen Herausforderungen zu meistern, könnte Vinci eine interessante Option sein. Die Entscheidung hängt jedoch stark von den individuellen Anlagezielen und der Möglichkeit ab, mit der Quellensteuerproblematik umzugehen. Fazit: Ein verborgener Gigant Diversifikation und Stabilität machen Vinci zu einem interessanten Kandidaten für Einkommensinvestoren. Allerdings erfordert die Anlage in die Aktiengesellschaft eine sorgfältige Abwägung der steuerlichen Aspekte und der konjunkturellen Risiken. Wer bereit ist, sich mit diesen Herausforderungen auseinanderzusetzen, könnte langfristig von den stabilen Cashflows und der soliden Dividendenpolitik des Unternehmens sowie den Kurschancen des Sektors profitieren. Handelbar ist Vinci unter dem Kürzel DG an der Verbundbörse Euronext in Sydney. Zum Blogbeitrag, Podcast und Video: nurbaresistwahres.de/cashtest-vinci-sa-folge-12 Translate