Schocks, Rallyes und Rekorde: Warum 2025 besser lief als erwartet

2025 lief für die Aktienmärkte besser als erwartet, obwohl politische Unsicherheit aus den USA, Strafzoll-Einführungen und Inflationssorgen das Jahr geprägt haben. Besonders der April stach heraus, denn nach dem „Liberation Day“-Schock folgte eine erstaunlich schnelle und kraftvolle Erholung.

DAX vs. S&P 500

Der DAX zählt zu den Gewinnern 2025 und liegt mit einem Anstieg von 21 Prozent deutlich vor dem S&P 500, der rund 16 Prozent erreicht. Auffällig ist, dass die DAX-Stärke fast vollständig aus dem ersten Halbjahr stammt. In den Monaten danach bewegte sich der Index kaum noch, während der S&P 500 Stück für Stück aufholte – an der Gesamtjahres-Performance des DAX aber trotzdem nicht vorbeikam.

KI-Debatte und Sektoren

Auch die Debatte über eine mögliche KI-Blase begleitete die Märkte. Überzogen waren meist nur einzelne Titel. Einige Werte wirken dennoch weiterhin hoch bewertet, darunter Broadcom (Forward-KGV: 33), ASML (35), AMD (36) und Intel (85).

Ein Blick auf die Sektoren im S&P 500 zeigt, dass Kommunikationsdienste (+30 %) und der Technologiesektor (+22 %) am besten abschnitten. Das macht deutlich, dass Anleger an KI und Tech auch 2025 kaum vorbeikamen. Am schlechtesten lief es für Immobilien (-1 %) und Energie (+2 %). Der Immobiliensektor hat weiterhin mit Hypothekenzinsen (Durchschnitt für 30 Jahre) von über 6 Prozent zu kämpfen, während der Ölpreis im Jahresverlauf um rund 20 Prozent gefallen ist.

Makro-Umfeld

Unterstützung erhielten die Märkte vor allem durch eine robuste US-Wirtschaft. Der Arbeitsmarkt kühlt ab, bricht aber nicht ein, was der Fed schließlich drei Zinssenkungen ermöglichte. In Europa deutet vieles darauf hin, dass die EZB ihren Zinssenkungszyklus bereits hinter sich hat. Die Hoffnung richtet sich nun auf eine wirtschaftliche Erholung im Jahr 2026.

DAX-Besonderheiten

Autohersteller wie BMW (+18 %) und Mercedes-Benz (10 %) legten trotz Zolldrama zweistellig zu. Deutlich stärker präsentierten sich hingegen Rüstungs-, Banken- und Energieaktien, die zu den größten Gewinnern des Jahres zählten. Rheinmetall (+151 %) führt das DAX-Ranking an, dicht gefolgt von Siemens Energy (+140 %). Dahinter reihen sich Commerzbank (+127 %) und Deutsche Bank (+97 %) ein.

Anleihemarkt preist Schuldenberg ein

Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe ist seit Jahresbeginn um 23 Prozent auf 2,91 Prozent gestiegen, während die US-Rendite leicht um 9 Prozent auf 4,15 Prozent zurückgegangen ist. Trotz bereits erfolgter und erwarteter Zinssenkungen bleiben die Renditen damit hoch. Der Hauptgrund liegt in den zunehmenden fiskalischen Risiken.

Rohstoffe mit außergewöhnlichen Renditen

Gold legte seit Jahresbeginn um 65 Prozent zu – rund dreimal so stark wie der DAX und so kräftig wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Ausschlaggebend waren geopolitische Unsicherheit, ein schwächerer Dollar und Zinssenkungserwartungen.

Silber setzte sogar noch eins drauf und stieg um 133 Prozent. Getrieben wurde der Anstieg durch starke Nachfrage und ein strukturelles Defizit. Silber gilt zudem als zentraler strategischer Rohstoff für viele Hightech-Anwendungen.

Silber im Wochenchart. Quelle: eToro

Kryptomarkt extrem volatil

Der Kryptomarkt erlebte ein extrem volatiles Jahr. Bitcoin erreichte im Oktober mit über 126.000 US-Dollar ein neues Rekordhoch, bevor ein kräftiger Ausverkauf folgte. Seitdem stabilisiert sich der Kurs um 90.000 US-Dollar.

Bitcoin steuert auf ein Verlustjahr zu, sofern keine starke Jahresendrally einsetzt. Langfristig lässt sich die Schwäche als kräftige Gegenbewegung innerhalb eines übergeordneten Aufwärtstrends einordnen. Entscheidend ist nun, dass die mittelfristigen Unterstützungen halten, um ein Szenario wie im Jahr 2022 zu vermeiden.

Neue Dynamiken für 2026?

Das Jahr 2025 zeigte, dass die Märkte selbst große Schocks verkraften können. KI blieb einer der wichtigsten Treiber, doch nicht jede Aktie war ein Gewinner. Für 2026 gilt: Chancen bestehen weiter, aber Anleger müssen genauer hinschauen, Bewertungen prüfen und mit Schwankungen rechnen.

 

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